Meine art zu züchten


Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast. 

(Antoine de Saint-Exupéry)


22.08.2022 : JUBILÄUM : 20 Jahre Labradorzucht "Love of Labs" … und es ist Zeit zu gehen ! 

Heute vor genau 22 Jahren wurde meine Abora geboren…und 8 Wochen später wurde mein Traum Wirklichkeit. Mein erster eigener Hund ! Mit ihr fing alles an. Der Wunsch nach einem Zweithund, die Überlegungen zur Zucht und dann, zwei Jahre nach ihrem Einzug, meine ersten eigenen Welpen. Ich erinnere mich noch ganz genau an diesen aufregenden Tag. Laut Tierarzt sollten es nicht mehr als 2 Welpen werden.....und dann waren es 8 kleine Fellmonster

Und es sollte auch nur ein Wurf werden. Aber ich fand das alles so spannend und aufregend, dass es natürlich nicht bei einem Wurf blieb, und so sind es jetzt 31 mit insgesamt 199 wundervollen Love of Labs Babys.

 

Dieses Jahr feiere ich mein 20-jähriges Zuchtjubiläum. Wow. Wer hätte das gedacht, dass ich das so lange durchhalte, denn Zucht ist nicht nur süße Welpen haben.

Rückblickend war es eine wunderschöne Zeit. Ich habe in diesen 20 Jahren sehr viele liebe Menschen kennen gelernt, die mein Leben bereichert haben. Ein paar wenige waren große Enttäuschungen, aber auch aus diesen habe ich viel gelernt.

"Die kalte Schnauze eines Hundes ist erfreulich warm gegen die Kaltschnäuzigkeit mancher Mitmenschen"

 

In diesen 20 Jahren gab es Höhen und Tiefen, aber zum Glück überwiegten die Höhen.....und ein bisschen Glück gehört immer zur Zucht dazu.

"Zu mancher richtigen Entscheidung kam es nur, weil der Weg zur falschen gerade nicht frei war"

 

Ich bedanke mich recht herzlich bei all meinen Welpenfamilien für ihr Vertrauen an mich und meine Zucht, und dafür, dass sie all meinen „Babys“ so liebevolle Zuhause geben. Ein großer Dank geht auch an all meine „Wiederholungstäter“, die zwei oder sogar drei Hunde von mir haben. Auch ihr zeigt mir, dass ich alles richtig gemacht habe.

Und natürlich geht auch ein sehr großer Dank an all die befreundeten Familien, deren Hündinnen ich in meiner Zucht einsetzen durfte. Ohne euch wäre meine Zucht schon lange zu Ende.

"Gehe nicht, wohin der Weg führen mag, sondern dorthin, wo kein Weg ist, und hinterlasse eine Spur"

 

Tja, und warum schreibe ich das alles heute, an Aboras Geburtstag ?! Der ein oder andere wird es sich schon denken können. ICH HÖRE AUF !!! Meine Zucht endet heute. Ich werde nicht mehr weiter machen. In den letzten Jahren hatte ich immer öfter den Gedanken aufzuhören, habe es dann aber nie fertig gebracht. Aber jetzt ist es soweit.

Das hat viele kleine Gründe, aber die zwei Hauptgründe sind :

 

1. Nach 17 Jahren Mehrhundehaltung genieße ich einfach meinen Einzelhund. Die entspannten Spaziergänge, ihn überall hin mitnehmen zu können, etc. Ein Einzelhund ist einfach nicht so anstrengend wie mehrere Hunde, und eine Zucht ohne mehrere Zuchthunde funktioniert eben nicht.

 

2. Ich war immer mit ganz viel Herzblut und Leidenschaft dabei. Bin immer für meine Welpenfamilien erreichbar. Helfe wo ich kann, wenn ein Hund krank ist. Und ich merke wie mich das alles immer mehr psychisch belastet. Wer selbst einen Hund hat, weiß, wie sehr einen das mitnimmt, wenn der Hund krank ist, egal ob schlimm oder weniger schlimm. Es belastet und beschäftigt einen. Man beobachtet. Man recherchiert. Man ist ständig angespannt. Und mir geht es nicht nur bei meinen eigenen Hunden so, sondern auch bei all meinen Hunden aus meiner Zucht. Und ich mache mich dadurch krank. Die Entscheidung ist mir total schwer gefallen und mir laufen schon wieder die Tränen während ich das hier schreibe, aber ich kann einfach nicht mehr.

Aber meine Welpenfamilien brauchen keine Angst haben, dass ich jetzt nicht mehr für sie da bin. Das bin ich auch weiterhin, bis der letzte Love of Labs Hund über die Regenbogenbrücke geht.

 

Eure Iris mit Pink <3

 

Unsere Welpen wachsen im Haus, innerhalb der Familie und des Hunderudels auf - und zwar über die gesamten 8-9 Wochen. Dort ist ein ständiger Kontakt gegeben und die Welpen können liebevoll betreut und geprägt werden. Ich lege sehr großen Wert auf die Prägung IN der Familie und nicht außerhalb in einem Welpenhaus / Zwinger.

Die Wurfkiste steht in den ersten drei Wochen bei uns im Schlafzimmer. Damit ist gewährleistet, dass die Hündin sich in Ruhe um ihre Welpen kümmern kann und nicht ständig durch die anderen Hunde, Telefon, Besuch, etc. gestört wird. Dies bedeutet nämlich unnötigen Stress für Hündin und Welpen, und das möchte ich natürlich vermeiden.

Nach diesen drei Wochen ziehen wir dann ins Wohnzimmer / Wintergarten um. Dort werden die Kleinen dann an alle alltäglichen Geräusche (z. B. Staubsauger, Radio, Telefon, Klingel, Fernsehen, etc.) gewöhnt. Ab diesem Zeitpunkt ist auch immer das komplette Rudel dabei. Vom Wintergarten aus haben die Kleinen direkten Zugang nach draußen (Hundeklappe), was das stubenrein werden sehr begünstigt. 


Ab dem Alter von 6 Wochen fahren wir dann regelmäßig Auto, gehen ins Gelände, in den Garten, ans Wasser, etc....ich versuche die Welpen mit möglichst vielen verschiedenen Untergründen (z. B. Rasen, Pflaster, Parkett, Fliesen, Acker, etc.) vertraut zu machen - außerdem auch mit möglichst vielen Umgebungen und Geräuschen (z. B. Hupen, Schuss, etc.). Des weiteren werden die Welpen von mir auf die Pfeife konditioniert und lernen den “Komm-Pfiff”.


Durch meinen Beruf als Tierheilpraktikerin lege ich natürlich größten Wert auf die Ernährung. Deshalb werden meine Hunde, und auch die Welpen, roh gefüttert. Unter "Rohfütterung" können Sie sich schon mal einen kleinen Überblick über diese Art der Fütterung verschaffen. In einem Tagesseminar werden dann all meine Welpenkäufer genauestens über die Rohfütterung von mir aufgeklärt. Außerdem erhalten Sie eine Broschüre über die Rohfütterung, eine Futtermappe und natürlich einen genauen Futterplan.

Des weiteren ist es mir wichtig, dass die Welpen nur die Impfungen erhalten, die wirklich notwendig und sinnvoll sind (Staupe/Parvovirose). Eine Impfung ist ein nicht zu unterschätzender Eingriff in das Immunsystem. In Deutschland wird meiner Meinung nach viel zu viel und zu unkritisch geimpft. Daher lasse ich bei meinen Welpen mit 6 Wochen eine Impftiter-Bestimmung durchführen. Dadurch kann genau festgestellt werden, wann die erste Impfung vorgenommen werden kann. Haben die Welpen nämlich noch den maternalen (mütterlichen) Schutz, greift die Impfung nicht (Antikörper). Dadurch sind Nachimpfungen erforderlich. Durch die Titerbestimmung ist nur eine Impfung notwendig.

Mit Wurmkuren halte ich es genau wie mit den Impfungen - nur wenn es wirklich sinnvoll ist, sprich : wenn der Hund Würmer hat. Eine Wurmkur schützt nicht prophylaktisch (was leider die meisten Leute glauben), sondern wirkt nur dann, wenn der Hund sie bekommt. Daher ist es meines Erachtens sinnvoll vor der Entwurmung eine Kotprobe untersuchen zu lassen - und nur wenn Würmer da sind eine Wurmkur zu verabreichen. 


Meine Hündinnen werden in ihrem hoffentlich sehr sehr  langen Hundeleben nur höchstens drei- vier Mal belegt (je nach Konstitution der Hündin) und auch nur alle 1 1/2 - 2 Jahre (je nachdem wie die Läufigkeit fällt). Eine Trächtigkeit und die Aufzucht der Welpen ist für eine Hündin eine sehr große Belastung und Anstrengung. Daher gebe ich meinen Hündinnen eine angemessene Erholungspause. Auch gebe ich alte (aus der Zucht fallende) und kranke Hündinnen nicht ab, nur weil ich nicht mehr mit ihnen züchten kann/darf. Ich habe mir meine Hunde angeschafft, weil ich Hunde liebe und nicht weil ich auf Teufel komm raus züchten möchte. Deshalb bleibt, habe ich mich einmal für einen Hund entschieden, er bis zu seinem Lebensende bei mir - egal ob er in die Zucht geht oder nicht. Leider handhaben das die meisten Züchter nicht so. 

Vor der Abgabe lasse ich den gesamten Wurf von meiner Tierärztin untersuchen, danach werden die Welpen geimpft und gechippt. Außerdem kontrolliert sie bei der Wurfabnahme den Allgemeinzustand des gesamten Wurfes (Sauberkeit, Ohren, et.) einschließlich der Mutterhündin (Gesäuge) und jeden einzelnen Welpen auf eventuelle “Fehler” (Gebiss, Rute, Hoden, Augen, sonstige Auffälligkeiten). Alles wird genau im Wurfabnahmebericht festgehalten.   

Danach werden die Welpen (im Alter von 8-9 Wochen) mit Abstammungsnachweisen eines anerkannten und eingetragenen Rassehundezuchtvereins, einer Kopie des Wurfabnahmeberichtes und dem EU-Impfpass abgegeben. Außerdem erhalten alle Welpenkäufer Kopien der Gesundheitsunterlagen von Hündin und Rüde. 

Mit viel Mühe erstelle ich eine Welpenmappe mit Informationen über die Erstausstattung des Welpen, gesundheitliche Verhaltensempfehlungen, Futterplan, Impfempfehlung und vieles mehr. 






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Kontakt

Züchterin

Iris Staudt

Tierheilpraktikerin

Bad Kreuznach